10.09.2024
Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur feiert sein 30. Jubiläum. Zu diesem Anlass veranstaltet das IKT vom 10. bis 11. September 2024 den Kongress "Agenda Stadtentwässerung 2035" im Rathaus Gelsenkirchen.
Im Rahmen des Kongresses „Agenda Stadtentwässerung 2035“ stehen insbesondere die Schwerpunktthemen „Kanäle sanieren“, „Prozesse digitalisieren“, „Neue Richtlinien und Regelungen“, „Klimaanpassung und -neutralität“ sowie „Gewinnung neuer Mitarbeitenden“ im Fokus, um künftige Chancen und Herausforderungen für die Weiterentwicklung der unterirdischen Infrastruktur breit zu diskutieren.
Der Festakt zum 30. Jubiläum wird von Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen Karin Welge eröffnet. Neben einem Rückblick auf "30 Jahre IKT" und einem Ausblick auf die nächsten 30 Jahre rundet NRW-Umweltminister Oliver Krischer mit seiner Festrede die Jubiläumsfeier ab.
Das IKT ist nicht nur ein An-Institut der Ruhr-Universität Bochum, sondern darüber hinaus eng mit der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften verbunden. Es wurde 1994 von Prof. Dr.-Ing. Dietrich Stein, der das Lehr- und Forschungsgebiet für Leitungsbau und Leitungsbauinstandhaltung an der Fakultät initiierte, mitgegründet. Seit dem Jahr 2000 ist Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, ehemaliger Doktorand und seit vielen Jahren Lehrbeauftragter an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Unterirdische Infrastruktur. Darüber hinaus bietet das IKT Studierenden, Absolvent*innen und Doktorand*innen der Fakultät viele Jobperspektiven.
Wir gratulieren herzlich zum 30-jährigen Bestehen und den damit verbundenen Erfolgen!
Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur feiert sein 30. Jubiläum. Zu diesem Anlass veranstaltet das IKT vom 10. bis 11. September 2024 den Kongress "Agenda Stadtentwässerung 2035" im Rathaus Gelsenkirchen.
Im Rahmen des Kongresses „Agenda Stadtentwässerung 2035“ stehen insbesondere die Schwerpunktthemen „Kanäle sanieren“, „Prozesse digitalisieren“, „Neue Richtlinien und Regelungen“, „Klimaanpassung und -neutralität“ sowie „Gewinnung neuer Mitarbeitenden“ im Fokus, um künftige Chancen und Herausforderungen für die Weiterentwicklung der unterirdischen Infrastruktur breit zu diskutieren.
Der Festakt zum 30. Jubiläum wird von Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen Karin Welge eröffnet. Neben einem Rückblick auf "30 Jahre IKT" und einem Ausblick auf die nächsten 30 Jahre rundet NRW-Umweltminister Oliver Krischer mit seiner Festrede die Jubiläumsfeier ab.
Das IKT ist nicht nur ein An-Institut der Ruhr-Universität Bochum, sondern darüber hinaus eng mit der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften verbunden. Es wurde 1994 von Prof. Dr.-Ing. Dietrich Stein, der das Lehr- und Forschungsgebiet für Leitungsbau und Leitungsbauinstandhaltung an der Fakultät initiierte, mitgegründet. Seit dem Jahr 2000 ist Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, ehemaliger Doktorand und seit vielen Jahren Lehrbeauftragter an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Unterirdische Infrastruktur. Darüber hinaus bietet das IKT Studierenden, Absolvent*innen und Doktorand*innen der Fakultät viele Jobperspektiven.
Wir gratulieren herzlich zum 30-jährigen Bestehen und den damit verbundenen Erfolgen!
Der Ursprung
Dass der bauliche Zustand von Abwasserleitungen problematisch war und die Kanalisationsinfrastruktur Deutschlands saniert werden musste, bewiesen Untersuchungen mit seinerzeit neuen Kamerainspektionstechnik eindrücklich. 1994 nahmen Prof. Dr.-Ing. Dietrich Stein (verantwortlich für das von ihm initiierte Lehr- und Forschungsgebiet für Leitungsbau und Leitungsbauinstandhaltung an der Ruhr-Universität Bochum), Dr.-Ing. Rolf Bielecki (Leitender Baudirektor von der Hamburger Baubehörde) und Jürgen Wilms (Hochtief AG) dies zum Anlass, selbst aktiv zu werden und gründeten das wegweisende Forschungsinstitut für Kanalisationstechnik als An-Institut der Ruhr-Universität Bochum. Hinter der Idee des Instituts stand das Konzept, mit praxisorientierter Forschung und Materialtests im Realmaßstab, den offensichtlich hohen Sanierungsbedarf zu unterstützen. So sollte ein Großversuchsstand eingerichtet werden, der im Maßstab 1:1 Kanalbaustellen nachbilden konnte. Schnell fanden die Gründungsväter Zustimmung bei kommunalen Kanalnetzbetreibern sowie Bauunternehmen und Produktherstellern. Auch das Umweltministerium NRW sah viele Vorteile in der Institutsgründung (u.a. im Bereich Gewässerschutz) und stellte den Großteil der notwendigen Finanzmittel zur Verfügung. So entstand das IKT – Institut für Kanalisationstechnik als eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen. Bereits nach zwei Jahren Bauphase konnte es im Herbst 1994 in Betrieb genommen werden. Heute zählt das IKT knapp 50 Mitarbeitende.
Früh befasste sich das IKT mit Forschung im Bereich Rohr- und Schachtsanierung. Richtungsweisend war ihre Untersuchung von schlauchlinersanierten Kanälen. Erstmalig wurden Rohrabschnitte ausgegraben und geprüft, dessen Sanierung fünf bis 15 Jahre her war. In der Fachwelt wurde das breite Spektrum an Ergebnissen zur Ausführungsqualität von Schlauchlinern hoch anerkannt. Das IKT legte damit das Fundament für seinen Schwerpunkt „Qualität von Kanalsanierung“, der bis heute anhält.
Neue Geschäftsführung
In den Jahren 1999 und 2000 übernahmen zwei RUB-Absolventen die Spitze des Instituts: Roland W. Waniek als Geschäftsführer (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) und Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler als Wissenschaftlicher Leiter, welcher ehemaliger Doktorand und seit vielen Jahren Lehrbeauftragter der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften ist. Zusammen mit ihren Mitarbeitenden sorgten sie für einen Strategiewechsel des Instituts. Fortan konzentrierte sich das Institut bei seinen Aktivitäten auf die Bedürfnisse und Fragen kommunaler Netzbetreiber. Außerdem erhielt das Institut mit „IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur“ einen neuen Namen, welcher auf die weiteren Kompetenzfelder neben der Kanalisation aufmerksam machen sollte.
Die Geschäftsfelder
Heute forscht, prüft und berät das IKT auf dem Gebiet der unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen. So zählen zu den Aufgabengebieten des Instituts die Erprobung neuartiger Bauverfahren, die Prüfung von Produkten sowie die Grundlagenforschung. Produkte und Dienstleistungen, die dem Bereich der unterirdischen Infrastruktur zugeordnet werden können, können im Rahmen des IKT-Warentest hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Dauerhaftigkeit getestet werden. Für die Tests wird meist auf den IKT-Großversuchsstand zurückgegriffen, dem beeindruckenden Herzstück des Instituts (18 Meter lang, 6 Meter breit und 6 Meter hoch), der es ermöglicht, Kanalsituationen mit bestimmten Schäden im Maßstab 1:1 nachzubilden und somit Produkte und Verfahren zur Sanierung realitätsgetreu zu testen. Dies kann über viele Jahre erfolgen (z.B. Verkehrslasten, Grundwasserwechsel), um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen. Die Ergebnisse werden an kommunale Lenkungskreise weitergegeben, welche diese wiederum der Öffentlichkeit und somit allen Kommunen zugänglich machen. Besonders durch die Warentest-Projekte konnte das IKT seinen Ruf als unabhängiges Institut festigen.
Für die Prüfung von Material- und Bauprodukte nutzt das IKT zwei Prüflabore, welche vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) anerkannt sind. Dort können Schlauchliner-Proben geprüft sowie Behandlungsanlagen von Abwasserströmen (z.B. Regenwasserbehandlungsanlagen, Ölabscheidern) untersucht werden. Herstellerfirmen können ihre Produkte im Labor für DIBt-Zulassungen oder auch produktspezifisch untersuchen lassen, um das Prüfsiegel „IKT-Geprüft“ zu erhalten. Darüber hinaus wurde die Akkreditierung der Prüfstelle im Jahr 2021 um Versickerungselemente ergänzt.
Kurz vor dem 30. Jubiläum konnte das IKT in hochmoderne Versuchsstände und Apparaturen investieren. So können Bauprodukte seit Neuestem dynamischen und Temperatur-Belastungen ausgesetzt werden. UV-Tests und Bewitterungsanlagen ermöglichen die Untersuchung von Kunststoffprodukten der oberirdischen Infrastruktur. Das Verhalten, Dauerhaftigkeit und Betriebsfestigkeit modernster Werkstoffe können nun untersucht werden.
In Planung ist der Bau einer Versuchsanlage, die die Simulation von Starkregenereignissen im Maßstab 1:1 ermöglicht, so dass das IKT in Zukunft ebenfalls Schutzmaßnahmen bei Starkregen untersuchen kann.
Wissenstransfer, Netzwerk und Internationalisierung
Das IKT setzt sich zudem dafür ein, sein Wissen aus Forschung und Praxis im Rahmen von mehr als 120 Seminaren, Workshops, Lehrgängen, In-house-Schulungen und Kongressen an die Branche weiterzugeben. Die Themen werden zusammen mit kommunalen Netzbetreibern festgelegt.
2008 initiierte das IKT das Kommunale Netzwerk der Abwasserbetriebe KomNetABWASSER, dem sich heute mehr als 170 Kommunen angeschlossen haben, um sich zu allen technischen und betrieblichen Fragen der Stadtentwässerung auszutauschen.
Auch im Ausland ist das IKT aktiv: Zum einen führt es ein Schlauchliner-Labor für den BeneLux-Raum in Arnheim (Niederlande), in welchem ebenfalls Schulungen durchgeführt werden können, und zum anderen befindet sich ein IKT-Büro für Großbritannien westlich von London, welches britische Netzbetreiber berät und die Koordination der Übersee-Aktivitäten übernimmt. Darüber hinaus gehört das IKT seit vier Jahren zum europäischen Laborverbund „Collaborative Urban Drainage Research Labs Communities (CoUDLabs)", im Rahmen dessen Wasser-Forscher*innen aus sieben Ländern sich gemeinsam mit Zukunftsfragen der Stadtentwässerung auseinandersetzen.
Titelbild: © IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur